Sonntag, 8. Juli 2012

Fotos

Fotos

Hinweis zur Verbreitung der Bilder (z.B. in Foren, auf Websites etc.):
Gerne könnt ihr die Bilder für eure Zwecke verwenden. Ich bitte darum, dabei auf diesen Blog zu verweisen.
z.B. mit dem Anhang:

If you want to post my pictures on the internet please add a reference to this website.
For example:


















Hinweis: In regelmäßigen Abständen (~ alle 6 Monate) werden neue Fotos veröffentlicht.





Sonntag, 10. Juni 2012

Vom Angeln

**

 

 

Hinweise zum Zurücksetzen eines Fisches


Irgendwann kommt jeder Angler in die Situation einen Fisch zurücksetzen zu müssen. Nicht selten geschieht dies mit Verunsicherung darüber ob alles richtig gemacht wurde und der Fisch dies überleben wird.
Das kanadische „Ministry of Natural Resources“ hat einen Leitfaden zum Thema „Catch and Release“ veröffentlicht. Dieser Leitfaden gibt Grundregeln des Catch and Release bekannt die sich aus einer Auswertung von 118 (!!!) Studien zu dem Thema ergeben.
Diese werden hier kurz zusammengefasst. Am Ende des Textes befindet sich der Link zu der kostenlos verfügbaren Broschüre.

Die „Catch and Release Guidelines“:

-         Zur Ausrüstung:
o       Die Ausrüstung sollte darauf ausgelegt sein einen kurzen Drill des Fisches zu ermöglichen und ein tiefes Schlucken des Hakens verhindern.
§         Daraus ergibt sich:
·        Die Nutzung von „circle hooks“, also Angelhaken die keine „J-Form“ sondern einen vergleichbar breiten und runden Schenkel haben ist empfohlen.
·        Drillinge sollten durch Einzelhaken ersetzt werden und der Widerhaken sollt entfernt (mit einer Zange angepresst) werden.
·        Kunstköder sind Naturködern vorzuziehen.

-         Umgang mit dem Fisch:

o       Der Fisch sollte die Prozedur in möglichst kurzer Zeit und so wenig Schaden wie möglich hinter sich bringen.
§         Folgende Grundregeln sind besonders hervorzuheben:
·        Am Besten wird der Fisch nicht aus dem Wasser genommen sondern der Haken im Wasser gelöst.
·        Den Fisch nur mit nassen Händen anfassen.
·        Wenn der Fisch gelandet werden soll:
o       Nach Möglichkeit keinen Kescher verwenden
o       Besonders bei großen Fischen: den Fisch stets in der Waagerechten halten. Beispielsweise ein Meterhecht, der mit dem Kiemengriff gelandet wird kann davon innere Verletzungen erleiden.
o       Den Fisch so kurz wie möglich außerhalb des Wassers halten. Nur 28% der Fische, die sich über 60 Sekunden  außerhalb des Wassers befinden überleben die Strapazen.
·        Ist der Haken tief geschluckt worden ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Fisch überlebt höher wenn der Haken nicht gelöst wird.
·        War ein Fisch zu lange an der Luft kann man ihn „wieder-beleben“ indem man ihn mit einer Hand am Kopf, mit der Anderen am Schwanz im Wasser hält und langsam vor und zurück bewegt. Das Wasser strömt dabei durch die Kiemen und der Fisch flüchtet nach einigen Sekunden.

-         Ort und Zeit:

o       Fangtiefe und Wassertemperatur sind für ein erfolgreiches Zurücksetzen genauso wichtig wie der richtige Umgang und das richtige Gerät:
·        Fische, die in einer Wassertiefe von über 5-6 Metern gefangen wurden überleben den Fangvorgang extrem selten. Besonders Fische die den Druck der Schwimmblase nur sehr langsam regulieren können (z.B. Barsche) können die durch den Fangvorgang entstehende Schwankung des Drucks auf den Körper nicht ausgleichen.
·        Sehr warmes und sehr kaltes Wasser wirken sich negativ auf die Regeneration des Fisches aus.

Vielleicht erhält die Grundsatzdiskussion über Catch and Release (die an anderer Stelle geführt wird) ja mit der Broschüre ja ein wenig mehr Fundament – es wäre zu wünschen, besonders weil sie noch sehr oft auf Vermutungen der Angler gründet.

Der Link zu der Broschüre:

Montag, 28. Mai 2012

Videocollage

Das neuste Video:
"Unterschlupf aufgedeckt 2"



"Unterschlupf aufgedeckt" - Standplätze der Meerforellen im Laichaufstieg

Videocollage - Erwartungsloser Angler

Mittwoch, 23. Mai 2012

Beobachten

Am Anfang steht die Suche…


Ist das Interesse geweckt?
Die folgenden Ausführungen geben einen Überblick über mögliche Herangehensweisen.

Alles richtig gemacht: ein Schwarm Weißfische
direkt vor den Füßen

1. Wen?


Es lohnt sich die Frage nach der gesuchten Art zuerst zu stellen da damit der Umfang der notwendigen grundlegenden Informationen eingeschränkt wird.
Gibt es also einen „Zielfisch“ so lassen sich im Internet ausreichend Informationen zu der Art finden. In diesem Bereich leisten Angler ganze Arbeit; Foren, Blogs und Zeitschriften sind voll von Informationen über Verhaltensweisen und Lebensräume von Fischen. Dabei sollte besonders folgendes herausgefunden werden: Wo befinden sich die Fische in der Regel? Wann und wieso verlassen die Tiere ihr versteck?
Es ist aber auch auf anderem Wege möglich – will man das Gewässer in der Umgebung „untersuchen“ so hat die Frage nach der Fischart natürlich geringere Bedeutung.


2. Wo?

Um die Wahrscheinlichkeit am rechten Ort zur rechten Zeit zu sein zu erhöhen sollte man beides geschickt eingrenzen.
Hier soll es um die Wahl des Ortes gehen.

Es gibt die Möglichkeit sich durch Berichte (also „theoretisch“) als auch direkt vor Ort („praktisch“) zu informieren. Die Wahl des Gewässers (Bach, Fluss, Teich, See) bestimmt die Bedeutung der beiden Informationswege. Zudem kommt es auch darauf an wie viele und welche Informationen zu dem Gewässer vorliegen.

Der theoretische Weg:

Gute Quellen sind hier Vereine (Naturschutz-, Angel-, Kanuvereine etc.) und Landesministerien. Durch die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gibt es viele aktuelle Untersuchungen und Managementpläne. Für gewöhnlich findet man in beiden eine Bewertung des Gewässers (hier liegt Frustrationspotential: in Schleswig-Holstein sind laut Umweltzustandbericht 2009 gerade einmal 5% der Seen in einem „guten ökologischen Zustand“. 29% in einem „unbefriedigendem Zustand“ – nur eine kleine Warnung). Im Managementplan sieht man geplante Maßnahmen am Gewässer (nicht uninteressant, beispielsweise wenn in Bächen Laichplätze angelegt werden. Diese werden oft noch innerhalb des ersten Jahres genutzt).

Vereine besucht ihr am Besten während der Geschäftszeiten. Viele können emails oft erst nach Wochen beantworten.

Die Ministerien haben meist ein gutes Online-Informationsportal.
Beispiel:
Zudem kann man, teilweise kostenlos, Berichte über die Ministerien zugeschickt bekommen.
Ein Umfangreiches Angebot hat auch das niedersächsische NLWKN:

Wer sich die Mühe macht wird auch eines Tages belohnt...

Der praktische Weg:

Hier hat man gewiss mehr Spaß. Man ist draußen und erkundet vor Ort. Vor allem bei mäandernden Fließgewässern kann sich im laufe eines Jahres viel verändern.
Die wichtigsten Faktoren: Wassertiefe (Kanten, Ebenen, Gumpen), Untergrund (Stein, Kies, Sand, Schlamm), Unterstände (Bäume, Totholz, Wasserpflanzen), Strömung (Ein- und Ausläufe).

Die Informationen durchforstet ihr nun entsprechend eurer Zielsetzung.
Wer Forellen sehen will sollte sich an einen naturnahen Bach begeben. Auch an ausgebauten Gewässern sind jedoch interessante Ereignisse zu sehen. Hier sind es aber für gewöhnlich nicht so anspruchsvolle Lebewesen wie Salmoniden die man sieht.


Wann?

Als Angler kennt man es: an manchen Tagen scheint man nichts falsch machen zu können – man kommt zum Fisch. An anderen Tagen ist es genau andersherum.
Dies gilt auch bei dem Beobachten von Fischen. Hier lohnt es sich zwei Unterscheidungen zu treffen:

Gezielte Suche:

Möchte man eine spezielle Fischart zu Gesicht bekommen, so lohnt sich meist die Orientierung an der Laichzeit.

Wann laichen die Fische?
Viele Fischarten suchen für den Laichakt flache Gewässerabschnitte auf. In dieser Zeit halten sich oft sehr viele Tiere für längere Zeit an einem gut ersichtlichen Ort auf. Die Laichzeit ist somit eine gute Möglichkeit auch die großen Fische zu Gesicht zu bekommen. Bei dieser Methode kann man auch die ganz großen im Flachwasser beobachten. Der Nachteil ist, dass die Suche nach möglichen Laichplätzen meist recht Zeitaufwendig ist.
Dabei ist es sehr wichtig zu beachten, dass die Tiere und besonders der Laich in dieser Zeit nicht beschädigt werden.
Am Besten ist die Beobachtung von Laichfischen in Bächen und Flüssen da man weder das Gewässer betreten muss noch (bei Einhaltung einiger Regeln) das Tier verschreckt wird.
Eine gute Adresse für Laichzeiten aller Fischarten bietet Wikipedia. Hier die wohl meist gesuchten Arten:
Laichende Neunaugen im Bach
Froschlaich im Tümpel

Allgemeine Beobachtung:

Anders als die gezielte Suche eignet sich die allgemeine Beobachtung für Anfänger. Hierbei wird sich am Fressverhalten der Fische orientiert weil diese sich dabei meist auffällig verhalten.

Wann fressen die Fische?
Die Orientierung am Fressverhalten hat gegenüber der Laichfischbeobachtung einen großen Vorteil: es ist keine vorbereitende Suche nach möglichen Laichplätzen notwendig.
"Fressen kann er!" Stichling mit Wurm im Maul
Vielversprechend ist ein warmer Sommerabend an dem nur ein schwacher Wind weht. Im Sommer, weil die Aktivität der Fische von der Wassertemperatur abhängig ist und möglichst Windstill, weil man dann viele Bewegungen im Wasser an der Wasseroberfläche erkennen kann.
Die Beobachtung eines großen Fisches ist möglich. Für gewöhnlich, und dies ist der Nachteil, sieht man aber nur die Bewegungen die in einiger Entfernung stattfinden.
Zu sehen gibt es meist rollende Karpfen (die kurzzeitig an der Wasseroberfläche erscheinen), in Panik aus dem Wasser springende Kleinfische die von einem Raubfisch gejagt werden (welcher sich auch manchmal durch ein Durchstoßen der Oberfläche bemerkbar macht), direkt am Steg umherschwimmende Barschgruppen und die eine oder andere Überraschung durch weitere am und im Wasser lebende Tiere.


Wie/womit?

Es kann durchaus passieren, dass man sich in unmittelbarer Nähe zu einem Fisch befindet, es aber nicht bemerkt. In solchen Momenten spielen sowohl die perfekte Tarnung des Tieres als auch die Reflexion des Wassers ein Spiel mit dem menschlichen Auge. Nicht selten benötigt das Auge einige Zeit um sich an auf den Blick in das Wasser einzustellen. Langsam erscheint dann der Umriss eines Fisches, der nach und nach deutlicher wird. Solche Momente sind unbezahlbar, lassen sich aber auch beschleunigen: Eine Polbrille auf der Nase und ein Polfilter vor der Linse sind wärmstens empfohlen. In bekannten Internet-Shops lassen sich günstige Modelle finden. Wie so oft kann der Einkauf zur Wahlqual werden: "Nehme ich die Brille mit den blauen, dunklen, gelben (...) Gläsern?". 
Meine Tipps: 
1.  Mit hellen Gläsern beginnen: Vor allem zu Beginn braucht man meist so viel Licht wie möglich um regungslose Fische zu erkennen.
2. Auf Bewertungen achten: Ein kostengünstiges Modell muss nicht schlecht sein. Man sollte aber nicht den Fehler machen das Versuchskaninchen zu spielen. Erfahrungsberichte in Foren oder direkt am "Onlinemarktplatz" können bei der Entscheidung helfen.
3. Keine Zauberbrille erwarten: Bei starker Wassertrübung oder ungünstigem Sonnenstand hilft auch die beste Polbrille nicht weiter. Wichtiger ist es die Vorteile zu erkennen und dann zu nutzen: "Wann ist das Wasser klar?, "Muss die Sonne von der Seite, von vorne oder von hinten einstrahlen um einen optimalen Blick zu ermöglichen?" etc.
Die beiden folgenden Bilder wurden ohne Polfilter gemacht - der Unterschied zu den Fotos mit Polfilter wird klar deutlich.

Mit einer Polbrille bzw. einem Polfilter (für die Kamera)
ließe sich die Reflexion des Wassers
mindestens zum großen Teil aufheben.
Hecht versteckt...
Mit Polfilter:
Klar zu erkennen: Die Reflexion des Wasser ist fast
komplett aufgehoben. Dies sieht man an den weißen
Pünktchen auf dem Bild - dies sind Partikel auf
der Wasseroberfläche.

Montag, 14. Mai 2012

Über den Blog

Der erwartungslose Angler



Dies ist ein Blog für Angler und Naturinteressierte.

In den folgenden Berichten versuche ich zwei Erwartungen und einem Ziel gerecht zu werden:
Die Texte sind kurz gefasst und ansprechend bebildert.
Das Ziel ist ein Blog der den Leser motiviert das geschilderte zu Erleben.
Die Umwelt ist keine Simulation. Deswegen benötigt man Erfahrung, Geduld und Glück um "Naturschauspiele" zu erleben.

Mit den Texten sollen Grundinformationen zum Erleben von "Naturschauspielen" gegeben werden.
Die Fotos und Videos wurden von mir in verschiedenen Gewässern in Schleswig-Holstein aufgenommen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim stöbern.


Wissen, Geduld und Aufmerksamkeit können einen auch
ohne Fanggerät ganz nah an den Fisch bringen...



 


Warum „der erwartungslose Angler“?

Der Name Stück für Stück erklärt


Was ist Angeln?

Angeln ist kein Fischfang: ginge es nur um den Fang dann gebrauchten wir die Methoden der Berufsfischer.
Angeln ist kein Naturerlebnis: die Wahrnehmung der Natur ist auch ohne Angel sehr gut möglich.
Angeln ist nicht romantisch.

Aber:

Fischfang, Gespür für Natur und Romantik sind – neben vielem Weiteren - Teile des Angelns.

Angeln an sich ist zunächst nur eine Vielzahl positiver wie negativer Möglichkeiten.


Der erwartungsvolle Angler:

Wer den Angeltag mit Erwartungen beginnt („Ich gehe angeln um zu…“) der nutzt das Gerät als Zauberstab um in seine Phantasiewelt abzutauchen. In diesem Fall wird versucht das Angeln auf eine (oder wenige) der positiven Möglichkeiten zu begrenzen.

Der erwartungsvolle Angler ist somit mehr Traumjäger als Angler.


Der erwartungslose Angler:

Früher oder später werden diese Erwartungen nicht erfüllt. In diesem Moment beginnt eine der wichtigsten Lektionen des Angelns: die Erfüllung der Erwartungen des Anglers liegt nicht allein in seinen Händen.

Das Spiel von Selbsttäuschung des Anglers und Enttäuschung durch das Angeln endet wenn der Angler erkennt, dass er nicht das Angeln sondern seine Täuschung ändern kann.

In diesem Moment wird der erwartungslose Angler geboren. Aus der Freiheit von Erwartungen hat nur er die Möglichkeit die Vielfalt des Angelns und somit das Angeln zu erfahren.

Der erwartungslose Angler geht angeln.

Es hätte auch anders kommen können...

Aktuell

Der Blog ist nahezu fertiggestellt. Ich werde mich nun auf die Verbesserung der Qualität der Videos konzentrieren. Fragen, Anregungen und Hinweise richtet ihr am besten über die Kommentarfunktion an mich.